Schachfreundschaft Krasnogorsk: Schachspieler besuchen nächste Woche die Partnerstadt


Im September 2018 besuchten erstmals Höchstadter Schachspieler auf Einladung des Garde-Schachclubs Krasnogorsk die Höchstadter Partnerstadt am Rande Moskaus. Im August stand der Gegenbesuch an. Auf beiden Seiten war man von der herzlichen Gastfreundschaft begeistert, es wurden neue Freundschaften geschlossen und Kontakte geknüpft.
Krasnogorsker und Höchstadter Schachspieler mit Betreuern, BGM Gerald Brehm und GM Dr. Helmut Pfleger beim Simultan in Höchstadt im August 2019.
 
Nun steht für sechs Spieler des SC Höchstadt, unterstützt von der Vorsitzenden des Freundschaftskreises Höchstadt - Krasnogorsk Sibylle Menzel, ein erneuter Besuch bei den Krasnogorsker Schachfreunden an.
Man kann hier wahrlich von Freunden sprechen, da sich die meisten schon von früheren Besuchen kennen. Neben dem typischen Sightseeing-Programm, stehen zwei Schachturniere an, auch viel Zeit in den Gastfamilien ist eingeplant. Neu ist in diesem Jahr, dass auch weitere Partnerstädte-Kombinationen eingeladen wurden. So nehmen auch Schachspieler aus Erlangen und Landshut an den Turnieren teil.
 
Die Reise wird vom 14. - 18. November stattfinden. Am 15. November ist ein Städtepartnerschaftsturnier geplant. Getrennt nach Erwachsenen und Jugend werden ca. 5 Teams im Schnellschach-Modus gegeneinander antreten. Hierbei spielen aber nicht Deutsche gegen Russen, stattdessen werden Teams aus den Partnerstädten gebildet: Die Höchstadter spielen zusammen mit den Schachspielern aus Krasnogorsk, Erlagen mit Vladimir und Landshut mit Nowosibirsk bzw. Istra.
Daneben ist ein offenes Schnellschachturnier am 17. November geplant. Erwartet werden mehr als 200 Teilnehmer. Ein ganz besonderes Highlight könnte ein Treffen mit dem ehemaligen Weltmeister (1975-1985, 1993-1999) GM Anatoli Karpow sein. Seine Zusage als Schirmherr für das Turnier steht aber noch aus.
 
Der Besuch in Krasnogorsk wird nicht der letzte sein. Im zweiten Halbjahr 2020 werden wieder Höchstadter Schachspieler nach Krasnogorsk fahren. Wie Anastasia Anikina, die Leiterin des dortigen Garde Schachclubs in einem Fernsehinterview des Krasnogorsker Lokalsenders KR-TV mitteilte, erhielt man 500.000 Rubel vom Präsidentenzuschuss, der jährlich für spezielle Events an Vereine und Organisationen vergeben wird. So eine Finanzspritze ist nicht mit einem Zuschuss in Deutschland zu vergleichen. Die Bewerber müssen ihr Projekt einer Jury vorstellen und es in mehreren Runden gegenüber Mitbewerbern "verteidigen".
 
In dem Interview mit dem Fernsehsender blicken Elena Dildina (Leiterin des Deutschklubs in Krasnogorsk) und Anastasia Anikina aber auch auf die vergangenen 12 Monate zurück. Beide lobten den SC Höchstadt und den Garde-Club für rundum gelungene Veranstaltungen und bedanken sich bei den Gastfamilien die sowohl auf russischer, als auch auf deutscher Seite die Gäste sehr herzlich aufnahmen.
Das Fernsehinterview mit Elena Dildina und Anastasia Anikina.
 
 
Der Garde Schachclub in Krasnogorsk feierte vor kurzem übrigens sein 5-jähriges Jubiläum. In dem Club in dem neben Schach auch Kunst, Mathematik und Englisch gelehrt wird, fand eine große Feier statt. Klaus Strienz vom Freundeskreis Höchstadt Krasnogorsk wohnte diesen Feierlichkeiten bei.
Feierlichkeiten des Garde-Schachclubs.
 
Von einem einige Tage später stattfindenden Turnier berichtet er mit Begeisterung: "Für einen Gast, der zum ersten Mal ein großes Kinderschachturnier beobachten konnte, ein höchst beeindruckendes Erlebnis! Hier demonstrierte eine sehr große Gruppe von Kindern und Jugendlichen, dass sie sich auf ein Thema, ein Regelsystem voll konzentrieren kann."

Fernsehinterview

Reisebericht von Klaus Strienz