Oliver Mönius vertritt den Schachclub beim BSGW-Open

Blick in den Turniersaal.

Ob in Bamberg, Nürnberg, Großenseebach oder Erlangen der SC Höchstadt ist umgeben von Breitenschachturnieren. Deshalb entschied ich mich kurzfristig, die fehlende Turnierpraxis der letzten beiden Jahre nachzuholen und beim BSGW-Open in Erlangen zum ersten Mal an den Start zu gehen. Das Turnier ist für Spieler unter DWZ 2100 ausgelegt, sodass viele Amateure aus Mittelfranken den Weg in die Eltersdorfer Sporthalle gefunden haben. Leider war ich der einzige Vertreter aus Höchstadt (für nächstes Jahr vormerken!). Runde 1 startete am Freitagabend mit einem Pflichtsieg gegen eine junge Schachspielerin vom SC Erlangen. Die erste Prüfung stand mit den Weißen Steinen gegen Hans Seitz aus Neustadt/Aisch (DWZ 1952) am Samstagmorgen an. In der Tarrasch-Variante mit 3.c5 und 4. exd5 bekam ich ein angenehmes Spiel gegen einen Isolani. Ich stellte meine Leichtfiguren und Türme richtig auf, nahm dann aber leider in der falschen Stellungen durch einen Abtausch den Druck auf meinen Gegner weg. Die Partie endete in einer ausgeglichenen Position, mir fehlte ein richtiger Plan zur Fortsetzung, mit Remis. Mittags besuchte Michael Brunsch das Open als Zuschauer, analysierte mit mir eine Partie und leistete Gesellschaft am Mittagstisch. Ein schweres Los begegnete mich in der dritten Paarung gegen einen starken Jugendspieler aus Fürth (DWZ 1999). In der Caro-Kann Verteidigung spielte ich ungenau, machte zu viele Damenzüge, konnte mich aber noch in ein leicht schlechteres Mittelspiel retten. Nichtsdestotrotz wurden sein Druck und mein Zeitrückstand zu groß, sodass die Partie nach einem Fehler verloren ging. Mit 50% Ausbeute war ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht zufrieden mit meiner Leistung. Für mich stand fest, wenn ich den Ratingpreis für DWZ unter 1800 gewinnen möchte, müssen jetzt 2 Siege folgen. Mit Albaytrak Atilla (DWZ 1405) aus Nürnberg schien ein leichteres Los auf mich zuzukommen, er konnte aber in der ersten Runde den Preis für den größten Überraschungssieg gewinnen. Wieder in der Tarrasch-Variante des Französischen, verlor er aber im Gegensatz zur 2. Runde, einen Isolani auf d4 recht schnell und gab mir einen Vorteil. Eine Grundlinenschwäche ließ mich dann schließlich einen zweiten Bauern und das aktivere Spiel gewinnen. Nach seinem Qualitätsopfer ging die Partie recht schnell für ihn verloren. Nun hatte ich als 2. in der Ratinggruppe eine gute Ausgangsposition für die letzte Runde. Der Computer entschied, dass mein Gegner rund 230 DWZ mehr als ich haben sollte. Ich erlebte ein erneutes Déjà-vu, diesmal im Caro-Kann. Nachdem er mit h4 und g4 meinen Läufer auf g6 in die Bredouille bringen wollte, patze er jedoch, verlor zwei Bauern und stand deutlich schlechter. Die Stellung nach der Eröffnung hat es jedoch in sich, ich musste sehr genau spielen um den Vorteil zu behalten, da ich nicht zur Rochade kam und mein König angreifbar auf e8 blieb. Durch ein geschicktes Königmanöver gelangt es mir auf b8 einen sicheren Hafen für meinen König zu finden. Danach standen meine Figuren optimal und ich konnte letztlichen einen Bauern zur Dame umwandeln. Mit 3,5/5 und einer DZW-Leistung von 1990 spielte ich mein erfolgreichstes Turnier aller Zeiten! Gespannt warte ich bis zur Siegerehrung, da mein direkter Gegner in der Ratinggruppe Punktgleich war. Das letzte Sahnehäubchen wurde mir verwehrt, da meine Buchholz zu schlecht ausfiel. Nichtsdestotrotz ein sehr positives Turnier für mich. Nächstes Jahr unbedingt wieder!   

Bericht und Foto von Oliver Mönius
Eine Partieanalyse und weitere Fotos folgen in der nächsten Vereinszeitung
offizielle Turnierseite

 

 

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