Fünfstundenkrimi am letzten Spieltag: SC Höchstadt 1 schafft erstmals Regionalliga-Klassenerhalt dank Heimsieg gegen Prichsenstadt


Fünfstundenkrimi: Brett 1 bis 3 beim Kellerduell SC Prichsenstadt 1 - SC Höchstadt 1

Hochspannung am letzten Schachspieltag: Der SC Höchstadt 1 benötigte im Kellerduell gegen den SC Prichsenstadt 1 mindestens ein 4:4, um erstmals in der Regionalliga Nord-West zu verbleiben. Die ersten zwei Anläufe waren 2006 und 2011 kläglich gescheitert, doch diesmal reichte es für einen der größten Erfolge der Vereinsgeschichte: Mit einem 5,5:2,5-Heimerfolg wurde der Klassenerhalt gesichert.
 
1. Mannschaft – Regionalliga Nord-West
 
Spieler und Zuschauer konnten die Anspannung und Dramatik im Höchstadter Haus der Vereine stundenlang spüren. Die Gäste aus Prichsenstadt, in bester Saisonaufstellung, mussten gewinnen um den Klassenerhalt zu schaffen – Höchstadt genügte ein 4:4-Remis.
Prichsenstadt ging früh in Führung, schien deshalb lange auf der Siegerstraße. Karsten Theiss geriet mit Weiß schnell in Bedrängnis, konnte nicht rochieren und wurde mattgesetzt. Nach einem Remis von Christopher Heckel, gewann Tobias Schwarzmann. Sein Gegner hatte einen Zwischenzug übersehen, verlor einen Springer. Mannschaftsführer Holger Schwarzmann hielt ein etwas schlechteres Turmendspiel Remis, so dass es 2:2 stand. Alexander Mönius brachte Höchstadt dann erstmals in Führung, er realisierte seinen Vorteil im Bauernendspiel souverän. Nun stand Prichsenstadt unter großem Druck, musste 2,5 Punkte aus den letzten drei Partien sammeln. Nach fünf Stunden wurde nur an den ersten drei Brettern noch gekämpft. Die beiden 17-jährigen Lukas Schulz und Christian Koch standen ebenso gefährdet, wie Oldie Sebastian Dietze, der mit 37 Jahren der älteste im Team ist. Doch die Höchstadter konnten mit dem Druck besser umgehen, die Prichsenstädter machten Fehler. Christian Koch konnte in ein Dauerschach abwickeln, damit stand es 3,5:2,5. Anschließend siegten Sebastian Dietze und Lukas Schulz fast zeitgleich. Dietze konnte trotz Materialrückstand einen Mattangriff im Endspiel aufbauen, weil sein Gegner das Risiko erhöhen musste. Schulz bewies, dass im Endspiel manchmal der Springer dem Läufer überlegen sein kann. Mit 5,5:2,5 fiel der Mannschaftssieg sicherlich zu hoch aus – der Jubel über den Klassenerhalt kannte jedoch keine Grenzen.
Drei von zehn Mannschaften müssen nun aus der Regionalliga Nord-West absteigen: Aschaffenburg-Schweinheim (5:13), Prichsenstadt (5:13) und Mainaschaff (4:14). Gerettet sind Höchstadt (8:10) und Kronach (7:11) auf Platz 6 und 7. Meister TSV Rottendorf (16:2) steigt in die Landesliga Nord auf.
 
2. Mannschaft – Bezirksliga West Oberfranken
 
Der SC Höchstadt 2 hatte den Klassenerhalt in der Bezirksliga West Oberfranken bereits am vorletzten Spieltag gesichert. Zum Saisonabschluss empfing der Aufsteiger den Tabellendritten SV Neustadt bei Coburg zum Kampf um die goldene Ananas. Die Höchstadter hielten gut mit, Peter Metzner und Alfred Götzel waren siegreich. Nach Niederlagen von Mannschaftsführer Gerhard Leicht und Norman Bauschke sowie drei Remisen von Joachim Kröger, Dr. Walter Schmidt und Rüdiger Roppelt stand es 3,5:3,5. Janusz Gorniak stand an Brett 1 auf Gewinn, der Mannschaftssieg schien sicher. Doch Gorniak patzte, verlor seinen Turm im Endspiel und musste aufgeben. Neustadt bei Coburg siegte 4,5:3,5. Mit 8:10 Mannschaftspunkten steht Höchstadt 2 auf Platz 6 von 10. Erfolgreichste Spieler waren Rüdiger Roppelt, Peter Metzner und Oliver Mönius.
 
3. Mannschaft – Kreisliga Bamberg
 
Der SC Höchstadt 3 hatte die Saison bereits beendet. Die neugegründete Mannschaft holte in der Kreisliga Bamberg 6:8 Mannschaftspunkte und damit mehr als erwartet.
Alle drei Höchstadter Teams hatten somit ein negatives Punktekonto – und konnten trotzdem einen sehr erfolgreichen Saisonabschluss feiern.