Drei Schachkrimis, drei 4½:3½-Heimsiege: Erste und Dritte siegen knapp, Zweite unterliegt in Sonneberg – SC Höchstadt überzeugt am zweiten Spieltag

Höchstadts Schachspieler wollen sich als Aufsteiger etablieren und zeigten auch am zweiten Spieltag starke Züge. 24 Mann gingen für die drei Mannschaften an die Bretter.
 
1. Mannschaft – Regionalliga Nord-West
 
In der Regionalliga Nord-West präsentiert sich Aufsteiger SC Höchstadt 1 bisher sehr stark. Dem 4:4 in Kronach folgte nun ein 4½:3½-Heimsieg gegen Aschaffenburg-Schweinheim 1. Dies gelang mit einem Altersdurchschnitt von nur 22 Jahren, so jung war ein Höchstadter Spitzenteam noch nie. Viele Konkurrenzteams sind mehr als doppelt so alt.
Gegen den Unterfranken-Aufsteiger ging man zunächst mit 3:1 in Führung, musste dann aber bis zum letzten Zug bangen. Mannschaftsführer Holger Schwarzmann eroberte schnell eine Figur und gewann bereits nach zwei Stunden Spielzeit. Nach zwei Remis von Oliver Mönius und Christian Koch sowie dem Sieg von Lukas Schulz am Spitzenbrett lagen die Gastgeber 3:1 vorne. Allerdings sahen die verbliebenen vier Partien zumeist kritisch aus. Karsten Theiss übersah in Zeitnot eine mögliche Rettung, seine Gegnerin verkürzte für die Unterfranken. Tobias Schwarzmann erreichte ein Remis, Alexander Mönius hingegen konnte einen gegnerischen Freibauern nicht aufhalten und musste resignieren. Held des Tages wurde dann Felix Menzel, dem beim Stand von 3½:3½ ein glänzender Mattangriff glückte. Er ließ sich von einem Doppelbauern am Damenflügel nicht stören und durchbrach die gegnerische Verteidigung.
Mit 3:1 Mannschaftspunkten steht Höchstadt 1 auf Platz 3 sehr gut da, allerdings steigen voraussichtlich drei von zehn Teams ab. Mindestens 6:12 Mannschaftspunkte sollten es daher am Saisonende für den Klassenerhalt werden.
 
2. Mannschaft – Bezirksliga West Oberfranken
 
In der Bezirksliga West Oberfranken kam es 25 Jahre nach dem Mauerfall zu einem richtigen West-Ost-Duell. Die favorisierten Gastgeber der SG Sonneberg bereichern den oberfränkischen Schachbezirk allerdings bereits seit den 90ern. Das oberfränkische Forchheim spielt in Mittelfranken Schach, Höchstadt (Mittelfranken), Ebern (Unterfranken) und Waldsassen (Oberpfalz) in Oberfranken – im Schach sind die Grenzen fließend.
Nach dem Auftaktsieg gegen Windheim hätte es für den Aufsteiger SC Höchstadt 2 beinahe für einen Überraschungscoup beim Absteiger Sonneberg gereicht. Alle Höchstadter Spieler haben die 40 Jahre längst überschritten, bauten auf ihre Schacherfahrung. Janusz Gorniak patzte früh am Spitzenbrett, 0:1. Joachim Kröger und Norman Bauschke spielten beide unentschieden. Mannschaftsführer Gerhard Leicht eroberte eine Figur für einen Bauern und gewann durch einen Königsangriff, 2:2. Alfred Götzel hatte früh eine Figur eingebüßt, musste nach zähem Kampf aufgeben. Als sich dann Wolfgang Paulini in ein Dauerschach retten konnte und Rüdiger Roppelt dank Dame-Türme-Attacke gewann, stand es 3½:3½. Die Partie von Horst Schulz musste die Entscheidung bringen. Sein Gegenspieler hatte in der Endspielphase jedoch die aktiveren Figuren, gewann sicher. Nach dem 3½:4½ steht Höchstadt 2 auf Platz 5 in der Zehnerliga.
 
3. Mannschaft – Kreisliga Bamberg
 
Der SC Höchstadt 3 feierte in der Kreisliga Bamberg einen überraschenden 4½:3½-Heimsieg gegen die Spielgemeinschaft Walsdorf / Hirschaid, die nominell klarer Favorit war. Mannschaftsführer Reiner Schulz, Dr. Robert Koch, Elias Pfann und David Rödel gewannen ihre Partien, Dr. Walter Schmidt spielte unentschieden. Schulz sicherte den Mannschaftserfolg, gewann beim Stand von 3½:3½ eine Figur und dann die Partie. Der 12-jährige Nicolas Leiß konnte in seinem ersten Mannschaftskampf noch nicht punkten.