Doping im Schachsport ist möglich II

Bereits im Januar berichtete Spiegel Online über eine Mainzer Forschergruppe, die herausfand, dass Doping im Schachsport durch konzentrationssteigernde Mittel möglich ist. (Siehe Newseintrag vom 30. Januar)
Nun beleuchtet Gennadi Sosonko dieses Thema von der historischen Seite. In seinem Essay "Die Anatomie des Erfolgs" zeigt er anhand von nachgewiesenen und vermeintlichen Dopingfällen, dass seit Mitte des letzten Jahrhunderts im Schachsport gedopt wird. Dass Doping aber nur mäßigen Erfolg im Schach hat, zeigt eine Partie des Großmeisters Dr. Helmut Pfleger, der übrigens unseren Verein 2012 bei der 50-Jahrfeier zu einem Vortrag, sowie einem Simultanturnier beehrte. Im Match gegen Boris Spassky bei einem Turnier in München im Jahr 1979 verlor er nach der Einnahme von Beta-Blockern, die ihm eigentlich helfen sollten die Anspannung zu verlieren, innerhalb von 20 Zügen. Hier ging der Schuss also nach hinten los.
Ob man sich dennoch effektiv mit Medikamenten dopen kann, lässt Sosonko offen. Da es jedoch bei internationalen Turnieren bereits Dopingkontrollen gibt und eine schon angesprochene Studie die positive Wirkung von verschiedensten Substanzen auf z. B. die Konzentrationsfähigkeit bestätigt hat, ist professionelles Doping leider nicht mehr ausgeschlossen. Den gewöhnlichen Amateurspieler wird dies aber kaum betreffen, da man mit reinem Doping und ohne Training keine guten Ergebnisse erziehlen wird. Außerdem sind doch alle Schachspieler - bis auf einige Ausnahmen - fair und betrügen nicht, weder durch Schachcomputer noch durch Doping.

Artikel zum Nachlesen:

Die Anatomie des Erfolgs (I)

Die Anatomie des Erfolgs (II)