Sensation in der Bezirksliga Ost: Marktleuthen 2 holt mit Kantersieg im Spitzenspiel den Titel

Bericht von Jan Fischer - Referent für Öffentlichkeitsarbeit im Schachbezirk Oberfranken
 

Das Finale der oberfränkischen Ligen hatte es in sich. Für einige Mannschaften wird es lange in Erinnerung bleiben, ein Team hat sogar Vereinsgeschichte geschrieben.

Doch der Reihe nach: Der letzte Spieltag der Bezirksoberliga war getrübt von zwei Spielabsagen. Die beiden Vereine, die abgeschlagen im Tabellenkeller stehen, gaben ihre Kämpfe mit 0:8 ab. Damit ist Waldsassen Vorletzter und Presseck Schlusslicht. Fast unglaublich, dass die Waldsassener nach einer schwachen Saison und mit nur drei Punkten noch auf den Klassenerhalt hoffen dürfen. Ihre Blicke gehen nach Weidhausen: Spielen Großhans & Co. weiter in der Regionalliga Nord-West, gibt es keinen Absteiger nach Oberfranken – und damit nur einen Absteiger aus der Bezirksoberliga. Wo Weidhausen landet, entscheidet sich aber erst am 30. April, wenn die bayerischen Ligen ihre Saison beenden. Selbst danach kann sich bis zum 30. Juni noch etwas verändern – zum Beispiel, wenn einzelne Mannschaften in höheren Ligen zurückziehen. In der Tabelle der Oberfrankenliga gab es keine nennenswerten Verschiebungen. Die SF Kirchenlamitz setzten zum Abschluss ein Ausrufezeichen, indem sie dem Meister FC Nordhalben die erste Niederlage zufügten. Platz zwei hinter den Frankenwäldlern nimmt der SC Höchstadt ein, der nun darauf wartet, ob die Nordhalbener vielleicht doch mal wieder Regionalliga-Luft schnuppern wollen. Der dritte Platz geht an Regionalliga-Absteiger Kirchenlaibach.
Ein legendäres Endspiel der Bezirksliga Ost erlebten 16 Denksportler in Marktleuthen: Die Gastgeber mussten mindestens 6,5:1,5 gegen Spitzenreiter Thiersheim gewinnen, um noch Platz eins zu übernehmen. Ein Unterfangen, das unmöglich schien. Doch den Marktleuthenern, die sich selbst schon als “die Unaufsteigbaren” titulierten, gelang ein Husarenstück: Mit einem 7:1 im Spitzenspiel holten sie Meistertitel und Aufstieg in die Bezirksoberliga! Den Thiersheimern blieb denkbar knapp das Nachsehen. Glückwunsch an beide Teams zu einer Super-Saison! Dramatisch endete auch der Abstiegskampf: Oberkotzau bezwang Kirchenlaibach 2 mit 4,5:3,5 und sicherte sich auf den letzten Metern den Klassenverbleib. Die Kirchenlaibacher müssen zusammen mit der SG Marktredwitz/Mitterteich und den SF Fichtelgebirge den Weg in die A-Klassen antreten. Und die Spielgemeinschaft Tröstau/Mehlmeisel wird zum Weidhausen-Fan: Wenn Weidhausen und damit Waldsassen in ihren Ligen bleiben, darf die SG weiter auf oberfränkischer Ebene spielen.
In der Bezirksliga West machte SC Bamberg 2 souverän sein Meisterstück – 6,5:1,5 gegen Höchstadt 2. Damit kehrt die zweite Mannschaft des Traditionsvereins rechtzeitig zum 150-jährigen Bestehen ins Oberhaus zurück. Sonneberg, Hollfeld/Memmelsdorf und Burgkunstadt folgen mit ebenfalls starken Ergebnissen auf den Plätzen. Im Finale um den Abstieg siegte Mönchröden gegen PSV Bamberg – und ist damit Drittletzter. Es gibt definitiv nur zwei Absteiger; Mönchröden ist gerettet, Höchstadt 2 und PSV Bamberg müssen im Schachkreis Bamberg antreten.